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Szentendre liegt 20 km nordwestlich von Budapest, am rechten (westlichen) Ufer eines Seitenarms der Donau, der Szentendrei Dunai.
Szentendre liegt am östlichen Abhang des ungarischen Mittelgebirges, das die pannonische Tiefebene in zwei Teile teilt. Die gegenüberliegende Insel Szentendrei Sziget und das östlich des Donau-Hauptarms gelegene Land gehören bereits zur großen ungarischen Tiefebene.
Das Gebiet um Szentendre wurde schon in der Steinzeit bewohnt. Ausgrabungen im Stadtgebiet belegen 20.000 Jahre alte Siedlungen. Später siedelten dort Illyrer, nach ihnen die Eravisker, ein keltischer Volksstamm. Unter Kaiser Augustus eroberten die Römer im 1. Jahrhundert n. Chr. die Region. Unter dem Namen Ulcisia Castra (Wolfslager) gründeten sie eine Grenzfestung, die bald von Siedlungen umgeben war. Im 4. Jahrhundert hieß die Siedlung Castra Constantia.
Im 5. Jahrhundert wurde mit der Völkerwanderung das aus Lagern und Wachtürmen bestehende Grenzschutzsystem in der Umgebung der Siedlung zerstört. Unter den Langobarden und besonders den ihnen nachfolgenden Awaren war die Siedlung ein bedeutender Ort.
Zur Zeit der ungarischen Landnahme wurde Szentendre 895 im Rahmen der Landnahme vom ungarischen Kurszán besetzt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Stadt 1009. Auf einem Hügel befand sich die Kirchen des heiligen Andreas, die dem Ort ihren Namen gab: aus lateinisch Sankt Andrae wurde ungarisch Szentendre, serbisch Сентандреја (Sentandreja), slowakisch Senondrej und kroatisch Sentandrija. Um den Kirchhügel gruppierten sich die Häuser der Stadt. Im 14. Jahrhundert wurde die kleine Stadt, die auf Grund ihrer verkehrsgünstigen Lage zwischen den Zentren Buda und Visegrád an Größe und Bedeutung gewonnen hatte, befestigt.
1541 wurde die nahe gelegene Festung Buda von den Türken erobert; das Land geriet unter türkische Herrschaft. Während der Türkenkriege und der türkischen Herrschaft im 16. und 17. Jahrhundert ging die Einwohnerzahl stark zurück. Als 1690 die Türken die Stadt Belgrad von den Türken zurück erobert wurde, mussten die dort lebenden Serben fliehen. Rund 6.000 von ihnen siedelten sich, von Kaiser Leopold I mit Privilegien ausgestattet, in Szentendre an. In der Folgezeit füllte sich die Stadt mit anderen Emigranten, unter anderem aus Dalmatien, Griechenland und Bosnien. Mit dem Frieden von Karlowitz zerschlug sich 1699 die Hoffnung dieser Neusiedler auf Rückkehr in ihre Heimatländer. Im 18. Jahrhundert entstanden die festen Kirchen und festen Häuser der verschiedenen Volks- und Religionsgemeinschaften, denen die Stadt ihre bis heute bestehende barocke Prägung verdankt.
Im 19. Jahrhundert kehrte ein großer Teil der serbischen Bevölkerung in ihr Heimatland zurück, ihr Bevölkerungsanteil sank von 45% auf unter 20%. Ihren Platz nahmen Ungarn, so genannte Schwaben, die aber meist aus dem Frankenland stammten, und Slowaken ein. Einige ihrer serbisch-orthodoxen Kirchen wurden in katholische und reformierte Kirchen umgewandelt. Während der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert konnte Szentendre mit der benachbarten Großstadt Budapest nicht mithalten und behielt seinen Charakter als beschauliche Kleinstadt. 1888 wurde Szentendre mit einer Vorortbahn an Budapest angeschlossen.
1926 wurde Szentendre zur Wirkungsstätte einer Künstlerkolonie. Deren Mitglieder arbeiten seitdem dort und bieten ihre Werke in den örtlichen Galerien und Ausstellungen dem Publikum an. In den 1990er-Jahren öffnete sich die Stadt dem Tourismus. In den letzten Jahren bestimmt dieser Faktor, mit einem internationalen Publikum und den üblichen Begleiterscheinungen wie Hotels, Gaststätten, Cafés und kleinen Läden das Stadtbild.
Von sieben Kirchen Szentendres sind noch heute drei im Besitz der serbisch-orthodoxen Kirche, nämlich die Kirchen Pozsarevacska und Preobrazsenszka und die Hauptkirche Maria Himmelfahrt, auch Saborna und Belgrad-Kathedrale genannt.
Die Rokoko-Kirche Mariä Verkündigung, ursprünglich Blagovesztenszka, ist heute griechisch-orthodox. Die Kirche St. Peter und Paul hat die katholische Kirche übernommen, die reformierte Kirche übernahm die Opovacska-Kirche.
Die Straße Nr. 11 verbindet Szentendre nach Norden mit dem 20 km entfernt liegenden Vác und mit Esztergom 11. In südlicher Richtung erreicht man über die gleiche Richtung das nahe Budapest. Über die häufig verkehrende Vorortbahn erreicht man ebenfalls Budapest sehr rasch. Morgens und abends herrscht ein starker Pendlerverkehr von und nach Budapest.
Zur gegenüberliegenden Insel Szentendrei sziget verkehrt etwas nördlich vom Ortskern eine kleine Autofähre.
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